Was ist therapeutisch biblische Seelsorge?
Unter dem Begriff „Seelsorge“ wird eine geistliche persönliche Begleitung von Menschen verstanden, die in einer seelischen Krise sind. Der Seelsorger sorgt sich dabei um die seelischen Belange der Menschen, die sich ihm anvertrauen. Der Begriff „Seelsorge“ stammt nicht aus der Bibel selbst, sondern ist eine im Laufe der Jahrhunderte im christlichen Kontext gewachsene Bezeichnung, die sich aus den Wörtern „Seele“ und „Sorge“ zusammensetzt.
Im biblischen Zusammenhang finden sich Begriffe und Interaktionen wie Ermutigung, Begleitung, trösten, wiederherstellen, helfen, zurecht bringen und ermahnen, die seelsorgerliches Handeln begründen. Auch Gott selbst wird uns in der Bibel immer wieder als Seelsorger vorgestellt, der sich erbarmend, liebend, heilend, sanftmütig und barmherzig den Menschen zuwendet. Gott sorgt sich um die Seele seiner Geschöpfe. Seine Liebe und seine Zuwendung zu uns findet ihren höchsten Ausdruck darin, dass Gott seinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt und in den Tod dahingegeben hat.
Die therapeutisch biblische Seelsorge, die ich als bekennender Christ anzubieten habe, fußt auf biblischer Grundlage. Sie wird ergänzt durch Elemente der Psychologie und Psychotherapie, ist aber keine Psychotherapie im klassischen Sinne. Sie ist eine Therapie der Seele bei der auch Gott selbst heilend wirksam werden will. Gott will uns nahe kommen und uns erneuern. Als Seelsorger wende ich mich meinen Klienten wertschätzend zu und nehme Anteil an deren Sorgen und Problemen. Zur Seelsorge gehört, dass ich unter anderem in Anwesenheit meiner Klienten für diese bete.
Zu den psychotherapeutischen Elementen, die ich bei der therapeutischen Seelsorge anwende, gehören unter anderen die Ressourcenarbeit, Skills, Arbeit mit Anteilen, Psychoedukation, positiver Screen, Achtsamkeit und Maßnahmen der Stressregulation wie z.B. Top down.
Wichtig ist mir auch das Erarbeiten der „Ressource Gott“. Viele meiner seelisch verletzten Klienten haben keinen guten Zugang zu Gott. Sie erleben Gott als einen sehr fernen, unnahbaren, gleichgültigen und abweisenden Gott. Im Laufe der Seelsorge können meine Klienten Gott besser kennen lernen und ihn als einen wirklich liebenden, nahen und barmherzigen Gott annehmen.