Alternative Therapie bzw. Heilverfahren bei Arthritis

Ein Artikel von Heilpraktiker Patric Warten

Die Arthritis ist eine Gelenksentzündung und tritt meistens im Rahmen einer Arthrose (Gelenkverschleiß) auf. Bei einer Arthrose werden am Gelenkknorpel feinste Partikel abgerieben, die sich dann an der Innenhaut der Gelenkkapsel anhaften und zu einer Entzündung, der Arthritis führen. Bei der Arthritis wiederum werden Enzyme aus der Gelenkinnenhaut freigesetzt, die zu einer Schädigung des Gelenkknorpels führen und somit die Arthrose beschleunigen. Es kann ein Teufelskreis entstehen. Auch führen wiederholte Gelenksentzündungen zu einer Schrumpfung der Gelenkkapsel und somit zu einer Einsteifung des betroffenen Gelenks.

Es ist also sehr wichtig die Arthritis zu behandeln, um damit den Fortgang der Arthrose zu hemmen.

 

Im Rahmen einer naturheilkundlichen Therapie stehen etliche wirkungsvolle Maßnahmen zu Verfügung, um die Arthritis erfolgreich zu behandeln. Es ist eine Kombination mehrerer Maßnahmen anzustreben, da eine Maßnahme allein angewandt in ihrer Wirkung zu schwach ist.

1. Entzündungshemmende Enzyme

Enzyme sind Eiweißstoffe, die an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt sind. Sie bringen viele Stoffwechselvorgänge erst richtig in Gang und dienen als Biokatalysatoren. Entzündungshemmende Enzyme vermindern die Zahl der Entzündungszellen, die an einer Entzündung beteiligt sind, und hemmen somit eine Entzündung.

Bei der Enzymtherapie können folgende Enzyme zur Anwendung kommen:

  • Papain, das aus der Papaya gewonnen wird
  • Bromelain, das aus der Ananas gewonnen wird
  • Lysozym, das aus Hühnereiern gewonnen wird
  • Trypsin und Chymotrypsin, aus der Bauchspeicheldrüse von Rindern

 

2. Weihrauch

Die Boswelliasäuren (Inhaltsstoff des Weihrauchharzes) hemmen die Produktion von Prostaglandin E2, das am Entzündungsgeschehen mit beteiligt ist. Somit kommt es zu einer Verringerung des Entzündungsgeschehens.

 

3. Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)

Die Teufelskralle ist eine Arzneipflanze, die in den Steppengebieten Süd- und Südwestafrikas heimisch ist. Inhaltsstoffe der Teufelskralle wirken entzündungshemmend. Teufelskrallenmedikamente richten sich gegen die Entzündung des Gelenks und nicht, wie viele Glauben, gegen die Arthrose selbst.

 

4. Ernährung

Durch eine ungesunde Zivilisationskost (zu viel Fleisch und Fett, zu wenig Obst und Gemüse) können Entzündungsvorgänge im Organismus begünstigt werden und zwar über eine zu starke Aufnahme von Arachidonsäure.

Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die aus tierischer Nahrung aufgenommen wird. Sie wird zu geringen Anteilen auch vom Organismus selbst gebildet. Besonders reich an Arachidonsäure sind Eigelb, Fleisch und tierische Fette.

In Milch und Milchprodukten, vor allem in den fettarmen Varianten, kommt sie nur in geringen Mengen vor. In pflanzlichen Lebensmitteln kommt sie nicht vor.

Arachidonsäure ist an der Entwicklung von Entzündungsbotenstoffen im Organismus beteiligt. Je mehr Arachidonsäure im Organismus vorhanden ist, desto mehr Entzündungsbotenstoffe (Prostaglandine und Leukotriene) können gebildet werden und die Entzündung verstärkt sich dadurch. Ist weniger Arachidonsäure im Körper vorhanden sinkt dadurch die Entzündungsbereitschaft.

Bei der Therapie von Entzündungen ist es also wichtig den Konsum arachidonsäurehaltiger Lebensmittel zu reduzieren, um somit die Entzündungsbereitschaft zu reduzieren.

Stellen Sie Ihre Ernährung um und meiden Sie die oben angegebenen arachidonsäurehaltigen Lebensmittel. Eine entzündungshemmende Wirkung stellt sich allerdings erst mehrere Wochen nach der Ernährungsumstellung ein.

 

5. Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind ein direkter Gegenspieler zur Arachidonsäure (Erklärung siehe unter Punkt 4) und wirken somit entzündungshemmend.

Omega-3-Fettsäuren kommen in Pflanzenölen wie Olivenöl, Leinöl und Sojaöl vor. Manche Fischsorten wie Lachs und Hering sind auch reich an Omega-3-Fettsäuren.

 

6. Leichte regelmäßige Bewegung des betroffenen Gelenks

Durch regelmäßiges leichtes bewegen des betroffenen Gelenkes wird der Abtransport von Abriebpartikeln aus der Gelenkhaut gefördert. Dadurch sinkt der Entzündungsreiz.

Leichte Bewegungen lassen sich z. B. auf dem Heimtrainer oder im Wasser durchführen.