Therapeutische Seelsorge
Es gibt viel was die Seele im Laufe unseres Lebens gekränkt und verletzt hat und das zum Teil auch über viele Jahre nicht verheilt ist. Wenn wir uns eine körperliche Wunde zuziehen, dann ist dies eine Frage der Zeit, bis diese Wunde wieder verheilt ist. Bei seelischen Wunden und Verletzungen ist dies manchmal nicht so. Da heilt die Zeit manchmal keine Wunden. Manches bleibt als „seelischer Sondermüll“ in den Tiefen der Seele liegen. Dieser seelische Sondermüll kann dann die Grundlage einer späteren seelischen oder psychosomatischen Erkrankung wie Essstörungen, Angststörung, Panikstörung, Zwangsstörung, bipolare Störung, chronische Erschöpfung, Phobien, Borderline-Syndrom, chronische Schmerzen, Burnout und anderer Erkrankungen sein.
Manches seelisch kränkende konnte nicht richtig und vollständig auf emotionaler Ebene verarbeitet werden und bleibt als Belastung auf der Seele liegen. Gerade auch traumatisierende Ereignisse, die in der Kindheit geschehen, werden oft verdrängt, da Kinder ohne Hilfe ihrer Eltern manche Traumen nicht verarbeiten können. Oft sind gerade auch die Eltern an der seelischen Traumatisierung ihrer Kinder schuld. Viele Menschen, die zu mir als Seelsorger mit seelischen Erkrankungen zur Behandlung kommen, haben in irgendeiner Form seelische Verletzungen in ihrer Kindheit erfahren, die Grundlage ihrer Erkrankung ist. Viele meiner Seelsorgepatienten erlebten als Kind Ablehnung, Vernachlässigung, Gewalt, sexueller oder emotionaler Missbrauch, Verwahrlosung, Liebe nur durch Leistung, Ängste, Alkoholmissbrauch, Hysterie, Unsicherheit, geistlicher Missbrauch, übertriebener Perfektionismus, starke Leistungsbetonung und anders mehr seitens ihrer Eltern.
Solche traumatisierenden Ereignisse haben sich tiefer in die Seele eingebrannt und belasten und beeinflussen das Leben der betroffenen Erwachsenen mehr, als diesen bewusst ist.